Vor lauter DSGVO geraten andere Themen der Digitalisierung beinahe etwas aus dem Blick. So wichtig es ist, datenschutzrechtlich auf dem aktuellen Stand zu sein - Panikmache war in Sachen Datenschutz-Grundverordnung nicht angesagt (und hat sich in juristischen Themen noch nie bewährt). Auf der Kunden- und Marketingseite ist der Schutz personenbezogener Daten natürlich schon deshalb ein wichtiges Thema, weil mittlerweile immer breitere Teile der Bevölkerung dafür sensibilisiert sind. Wer in diesem Bereich böse schlampt, riskiert zunehmend Vertrauensverluste.
Aus dem Blick gerät dabei schnell die Produktionsseite. Dabei tut sich im gewerblichen und industriellen Bereich strukturell genau das Gleiche wie vor einigen Jahren in den sozialen Medien: Zunehmen betreten Anbieter das Feld, die vermeintlich wertlose Daten erheben. Es bedarf keiner großen Phantasie, um zu prognostizieren, dass auch die Geschäftsmodelle sich gleichen werden. Wer in Anlagen hineinschauen und ihre Performance mit anderen Einheiten vergleichen kann, hält vielleicht wertvolle Informationen bereit und kann darauf gestützt eigene Produktideen realisieren. Das muss nichts Schlechtes sein, sondern stellt sich neutral betrachtet als nächste Entwicklungsstufe im B2B-Bereich dar.
Genau wie in den sozialen Medien, bei Smartphones oder E-Mails stellt sich aber die Frage: Wem gehören eigentlich die Daten, mit denen da gehandelt wird, die als Rohstoff ausgebeutet und in neue Produkte gegossen werden? Haben Anlagenbetreiber Rechte an den Messdaten, die tausende von Sensoren heute oder in naher Zukunft in eine Auswertungszentrale melden sollen? Dazu hat unser Partner Dr. Michael Neupert vor einigen Wochen einen Vortrag auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum gehalten, den Sie hier anschauen können.