Deutscher Meister im Verfassungsrecht

Als Praktiker wissen wir, wie wichtig eine fundierte Ausbildung ist – für uns ein Grund, den juristischen Nachwuchs zu fördern. In diesem Rahmen begleiten wir seit Jahren verschiedene Moot Court-Teams der Juristischen Fakultät Bochum. Nicht wenige von uns haben in Bochum studiert und promoviert und sind der Ruhr-Universität persönlich verbunden.

Moot Courts sind eine besonders praxisorientierte Ausbildungsmethode. Die Studentinnen und Studenten schlüpfen dabei in die Rolle von Prozessanwälten. Sie vertreten eine Position in einer rechtlichen Auseinandersetzung, die – sonst wäre es langweilig – inhaltlich sehr ausgeglichen ist und daher nicht nur Fleiß, sondern auch fachliche Kreativität herausfordert. Es gilt, fristgebunden Schriftsätze zu erstellen und vor einer Jury zu plädieren. Letzteres erweist sich immer wieder als besonders gute Schulung, denn die „Bank“ von Richtern ist mit erfahrenen Profis besetzt. Je nach Wettbewerb kann deshalb schon einmal ein englischsprachiges Fachgespräch vor drei Völkerrechtsprofessoren anstehen.

Wer das kann, schafft auch ein juristisches Examen. Viel wichtiger ist aber: Die „Mooties“ lernen induktiv und intensiv nicht nur spezielle Rechtsfragen, sondern auch die Anwendung der juristischen Methode aus einer ganz anderen Perspektive als in Vorlesungen und akademischen Übungen. Das entwertet die universitäre Ausbildung überhaupt nicht, denn eine gute theoretische Ausbildung hat noch keiner Praxis geschadet. Moot Courts sind aber ein hervorragender Weg, diese theoretische Qualifikation um wertvolle Fähigkeiten zu bereichern. Und nicht zuletzt macht es Spaß, sich sportlich mit anderen Teams zu messen, denn darum geht es auch.

Die Bochumer Teams haben sich in den letzten Jahren deutschlandweit einen Ruf erworben. Das ist nicht nur für die jeweiligen Teilnehmer schön, sondern zeigt auch die Qualität auf, die tief aus dem Westen kommt, weder verstaubt noch grau von der Arbeit, doch Arbeit gewohnt. Besonders freut uns, dass es dieses Jahr ein Team geschafft hat, sich ganz an die Spitze zu argumentieren. Beim Hamburger Hanse Moot Court gewann das Team aus vier Bochumer Studentinnen das Finale. Näheres findet sich in der Pressemitteilung der Ruhr-Universität (https://news.rub.de/studium/2019-11-08-hanse-moot-court-wie-man-deutscher-meister-im-verfassungsrecht-wird). Für uns ist das ein guter Grund, auch in Zukunft ideelle und gelegentlich finanzielle Unterstützung anzubieten.

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